Leinwand bezeichnet in der deutschen Sprache ein textiles Gewebe oder eine Bildträgerfläche, die in verschiedenen Zusammenhängen Verwendung findet. Der Begriff wird heute sowohl im handwerklichen, künstlerischen als auch im technischen Bereich genutzt.
Herkunft und Bedeutung
Das Wort „Leinwand“ leitet sich vom Material Leinen ab, das traditionell aus den Fasern der Flachspflanze gewonnen wurde. „Wand“ weist dabei auf die Fläche hin, die aus den gewebten Fasern entsteht. Ursprünglich bezeichnete Leinwand also ein Gewebe aus Leinenfasern. Später wurde der Begriff allgemein für dicht gewebte Stoffe und schließlich für Mal- und Projektionsflächen verwendet.
Verwendung in der Kunst
In der Malerei ist Leinwand ein weit verbreiteter Bildträger. Künstler spannen den Stoff über einen Keilrahmen und grundieren ihn, um ihn für Öl-, Acryl- oder Temperafarben vorzubereiten. Seit der Renaissance löste die Leinwand zunehmend das Holzbrett als Bildträger ab. Vorteile sind ihre leichtere Handhabung, Flexibilität und geringeres Gewicht.
Projektion und Technik
Im Bereich der Medien- und Veranstaltungstechnik wird mit „Leinwand“ eine Projektionsfläche bezeichnet, auf die mit einem Diaprojektor, Filmprojektor oder Beamer Bilder und Filme geworfen werden. Projektionstücher bestehen nicht mehr zwingend aus Leinen, sondern häufig aus Kunststoffgeweben oder beschichteten Materialien, die eine gleichmäßige Bildwiedergabe ermöglichen.
Alltagssprachliche Nutzung
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird „Leinwand“ oft synonym für „Kinoleinwand“ gebraucht. Der Ausdruck „auf der Leinwand“ bedeutet daher in der Regel, dass ein Film im Kino gezeigt wird.
Stoffeigenschaften
Leinwand im ursprünglichen Sinn ist ein robustes, dicht gewebtes Material. Typisch ist die Leinwandbindung, die als eine der einfachsten Webarten gilt: Kett- und Schussfäden liegen abwechselnd über- und untereinander. Neben Leinen können auch Baumwolle, Hanf oder Kunstfasern in Leinwandbindung verarbeitet werden.
Redewendungen und Übertragungen
- „Die große Leinwand“: Bezeichnung für das Kino.
- „Auf die Leinwand bannen“: ein Bild malen oder einen Film projizieren.